
Wenn man, statt „mit Trüffeln“ auf einer Speisenkarte den Begriff „getrüffelt“ liest, kann man sich relativ sicher sein, das Chemie im Spiel ist, besonders, wenn das Gericht um die 20 Euro kostet. Dialog beim Stammitaliener: „Eeeeh Signore, ik maake dir große Teller Pasta mitte de Truffel obendraufe. Speziale!“ Zehn Minuten später riecht man das Gericht schon, wenn es aus der Küche kommt, meist mit Trüffelöl, und ein paar geschmacksarmen Scheibchen Sommertrüffel. Trüffelöl ist reine Chemie, es ist im Basisprodukt kein Gramm Trüffel enthalten. Und alle Trüffelprodukte, die den Begriff „Aroma“ in der Zutatenliste führen, enthalten das Zeug und ich würde die Finger von ihnen lassen. In meinem Lieblingsladen Frischeparadies (kleine, feine Kette) und sicher auch in manchem italienischen Delikatessengeschäft gibt es aber Peccorino, mit schwarzem Trüffel und ohne Chemie. Ein 250 Gramm Stück kostet 15 Euro und damit kann man locker Pasta, Risotto oder, wie hier, Gnocchi für vier machen, und zusammen ein bisschen puren, natürlichen Luxus erleben, ganz ohne „Aroma“.